Insekten- und Käferweide 

Kanadische Goldrute

Dank der Wiederentdeckung Amerikas 1499 durch Kolumbus haben manche Zeitgenossen einen bodenbildenden Eckpfeiler, um die hiesige Vegetation in seinem Bestand in einen vor Kolumbus und in einen nach Kolumbus (= Neophyten) einteilen zu können. 

Welch kulturelle Leistung! Die letzte Eiszeit fand bei uns vor 10`000 Jahren statt. In Europa gab es in dieser Zeit nur noch zwei grüne Inseln, sonst war alle bis zu den Alpen mit Eis bedeckt. Und von diesen zwei grünen Inseln, dem Böhmerwald und dem Waldviertel nördlich von Wien hat sich die Vegetation wieder ausgebreitet. Und sie ist immer noch am Werden, im Prozess der Erholung, des Wiederaufbaus. Vor der Eiszeit war die Artenvielfalt grösser als heute. Vor 35 Jahren habe ich gelernt, dass jährlich 1-2 Pflanzen neu einwandernd durch Wind und Vogelzug auf dem natürlichen Weg zu uns finden. Heute sind es durch Handel und Verkehr ein Vielfaches. 

Unsere Agrarböden sind ein Kriegsschauplatz. Dünger ist ein modifiziertes Produkt der für die Kriege produzierenden Chemieindustrie  in Friedenszeiten. Die Mikroorganismen werden systematisch zerstört, das natürliche Werden und Vergehen plastifiziert. Jedes Maisfeld, Rapsfeld, Zuckerrübenfeld, Getreidefeld in unserer Landschaft ist invasiv und gebietsfremd und muss begifftet und der Boden gedüngt werden. Die Kriegsindustrie verdient sowohl oben wie unten: Mittel für den Boden, Mittel für die Samen, Mittel für die wachsend werdende Pflanze selber. 

Im Kampf gegen die Natur generiert die Chemie sehr viel Geld. Dieselbe Industrie, die uns Menschen mit ihren Medikamenten "beglücken", siehe Beipackzettel, beglücken unsere Böden und Pflanzen, unsere Landschaft, grossflächig. Durch diesen Kampf gegen das Leben verdient diese Kriegsindustrie horrende Summen, mit der sie unter anderem dann auch wiederum Politik machen kann. Erst die Gesetze, dann der straffreie Krieg dem Organismus Leben. Natürlich gibt sich dieser Krieg gegen das Leben in einem wohlwollenden Handel für das allgemein Gute für uns Menschen. Vergiftete Böden, vergiftetes Wasser, vergiftete Nahrung: alles gesetzeskonforme Geschenke von der Leben abbauenden Kriegsindustrie Chemie an uns Menschen.

Und nun ist die Schweiz Europameister! ... im Verlust an Biodiversität. Immerhin Europameister! 

2011 war in der Schweiz das Jahr der Biodiversität. Land auf, Land ab, tägliches Thema in unseren Medien. Was hat sich seither zum Guten gewendet im Sinne von wieder mehr Leben? Nichts. Es ist nur schlimmer gekommen für die Artenvielfalt und die Lebenskräfte. Die rote Liste belegt das und die Krankenkassenprämien belegen das. Ganz legal, ganz gesetzeskonform. 

 

Wie lange können wir uns diesen Krieg gegen das Lebendige noch leisten? Bis alles Tod ist und die Erde dem Mond ähnlich ist?

 

Wenn wir von dem Verlust an Artenvielfalt reden, müssen auch unsere "Wälder" mit berücksichtigt werden. Unsere Wälder sind grossflächige Nutzwälder, sind Holzplantagen der Holz AG Schweiz. In diesen Holzplantagenwäldern werden fünf Baumarten gefördert:  Die Rotbuch, Esche, Ahorn, Eiche und Rottanne/Fichte. Und neuerdings Douglasie, ein Neophyt, weil diese durch ihre Pfahlwurzel besser mit dem trockenen Boden umgehen kann. Und weil sie schnellwüchsig und damit gut für die Industrie ist.

Die Rottanne ist krank, die Buche schwächelt. Der Esche setzt ein Käfer zu. Aktiv gefördert werden die Eiche und Douglasie, der Ahorn steht oft im Weg und wird von den Boden verdichtenden Monster an Erntemaschinen platt gemacht. Aus dem Weg!

Ein einst lebendiges Gefüge von Boden, Wasser, Pflanzen und Tiere ist grossflächig zerstört und trägt damit zu  80% unseres Verlustes an Biodiversität bei. Unsere Wälder sind in Wirklichkeit fast tote Holzplantagen der Holz AG Schweiz. Mehr nicht.

 

Damit unsere grüne Agrarwüste in den Monaten Juli/August monoton perfekt ist, wird mit grossem Aufwand und mit viel Geld und Kurzsichtigkeit und  akribischer Organisation ein Vernichtungsfeldzug gegen für Flugnsekten, Käfer und Vögel wichtige Futterquellen geführt. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Springkraut - ein Segen für die Insektenwelt